Der Weltkrieg am 8. Oktober 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Englische Sturmangriffe im Trichterfeld niedergehalten

Großes Hauptquartier, 8. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Die Kampftätigkeit in Flandern lebte gestern von Mittag bis zum Abend zwischen dem Houthoulster Walde und der Straße Menin-Ypern erheblich auf. Starkes Trommelfeuer ging englischen Teilangriffen voran, die sich gegen einzelne Abschnitte der Kampffront entwickelten. Die vom Gegner angesetzten Sturmtruppen kamen nirgends vorwärts; unsere Abwehrwirkung hielt sie im Trichterfeld nieder.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Zu beiden Seiten der Straße Laon-Soissons wurde der Artilleriekampf zwischen dem Ailette-Grunde und der Hochfläche südlich von Pargny mit großer Heftigkeit geführt. Abends stießen bei Vauxaillon mehrere französische Kompagnien vor; sie wurden durch Feuer zurückgewiesen.
Östlich der Maas lag starkes Feuer auf unseren Stellungen und deren Hintergelände zwischen Samogneux und Bezonvaux. Die Wirkung unserer Artillerie unterband einen südwestlich von Beaumont sich vorbereitenden Angriff der Franzosen.
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz und an der mazedonischen Front keine größeren Kampfhandlungen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Die Gefangenenbeute im Westen

Berlin, 8. Oktober. 
Soeben gibt die deutsche Heeresleitung die gewaltigen Zahlen der an ihrer Westfront gemachten Gefangenen und eingebrachten Beute für die Monate Juli bis September bekannt, aus denen klar hervorgeht, daß Hindenburg trotz der defensiven Taktik an dieser Front ungeheure Erfolge erzielt hat. In der genannten Zeit wurden von den Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht, Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht nicht weniger als 337 Offiziere und 13512 Mann als Gefangene eingebracht. 41 Minenwerfer und 483 Maschinengewehre fielen in deutsche Hände. Ferner wurden 4 Geschütze und 11 feindliche Flugzeuge erbeutet.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 8. Oktober.
Amtlich wird verlautbart:
Am Isonzo lebte an zahlreichen Stellen das Artilleriefeuer stärker auf. Besondere Steigerung erfuhr es auf der Hochfläche von Bainsizza-Heiliger Geist. Zu Infanteriekämpfen kam es nur im Gabriele -Abschnitt, wo um Mitternacht italienische Vorstöße abgewiesen wurden.

  Der Chef des Generalstabes.

 

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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