Der Weltkrieg am 11. Oktober 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

Kaiser Wilhelm II. in Bulgarien
Kaiser Wilhelm II. beim Besuch von Zar Ferdinand von Bulgarien in Sofia
Aufnahme vom 11. Oktober 1917

 Der deutsche Heeresbericht:

Luftschlacht über Zonnebeke-Zandvoorde

Großes Hauptquartier, 11. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Im flandrischen Küstenabschnitte und zwischen Blankartsee und Poelkapelle steigerte sich der Artilleriekampf nachmittags zu großer Stärke. Bei Draaibank griffen die Franzosen erneut an, ohne einen Erfolg zu erzielen.
Auf dem Kampffelde östlich von Ypern war das Feuer wechselnd stark; die Engländer griffen nicht an.
Bei einer abends sich über Zonnebeke-Zandvoorde entwickelnden Luftschlacht, an der rund 80 Flugzeuge beteiligt waren, wurden 3 feindliche Flieger abgeschossen.
Auf dem Ostufer der Maas entrissen nieder-rheinische und westfälische Bataillone nach wirkungsvoller Feuervorbereitung den Franzosen durch kraftvollen Ansturm wichtiges Gelände im Chaume-Walde. Der Feind führte vier kräftige Gegenangriffe, die sämtlich verlustreich scheiterten. Mehr als 100 Gefangene und einige Maschinengewehre fielen in unsere Hand. Auch südwestlich von Beaumont und bei Bezonvaux hatten eigene Vorstöße in die französischen Linien vollen Erfolg.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Das an mehreren Stellen der Front lebhafte Störungsfeuer verstärkte sich zeitweilig in der rumänischen Ebene und bei Braila, das von den Russen beschossen wurde. Zur Vergeltung nahmen unsere Batterien Galatz unter Feuer, wo Brände ausbrachen.
Mazedonische Front:
Lebhafte Artillerietätigkeit in der Enge zwischen Ochrida- und Prespasee, im Cerna-Bogen und zwischen Wardar und Dojransee. Mehrfach vorstoßende Erkundungsabteilungen der Gegner wurden vertrieben.

*

Im September beträgt der Verlust der feindlichen Luftstreitkräfte an den deutschen Fronten 22 Fesselballone und 374 Flugzeuge, von denen 167 hinter unseren Linien. die übrigen jenseits der gegnerischen Stellungen erkennbar abgestürzt sind. Wir haben im Kampf 82 Flugzeuge und 5 Fesselballone verloren.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Erfolge in Mazedonien

Sofia, 11. Oktober.
Mazedonische Front:
An mehreren Punkten der Front Artillerietätigkeit, die besonders im Cerna-Bogen ein wenig lebhafter war. Starke feindliche Erkundungsabteilungen, die südlich der Dobro Polje und westlich des Dojransees sich unseren Stellungen zu nähern versuchten, wurden durch Feuer verjagt. Deutsche und bulgarische Sturmtrupps drangen bei Makovo und Liumnitza in die feindlichen Stetlungen und kehrten mit italienischen und griechischen Gefangenen zurück.
Rumänische Front:
Bei Tulcea und östlich Galatz Artilleriefeuer. Eine unserer Batterien schoß ein feindliches Depot in Galatz in Brand. Eine feindliche Abteilung, die versuchte, sich unserm Ufer bei Perkesch zu nähern, wurde durch Feuer verjagt. Östlich Tulcea lebhafte Lufttätigkeit. Unsere Artillerie traf ein feindliches Flugzeug, das nördlich Tulcea auf dem linken Ufer des St. Georg -Armes niederfiel.

 

Der türkische Heeresbericht:

Günstige Gefechte in Persien

Konstantinopel, 11. Oktober.
Persien: Am Morgen des 8. Oktober griffen die Russen mit einer aus drei Bataillonen, einem
Kavallerieregiment und Artillerie bestehenden Abteilung unsere Truppen in Persien an. Das Gefecht dauert zu unsern Gunsten an. Unsere nördlich Rewanduz stehenden Truppen wurden ebenfalls von einer aus gemischten Waffen begehenden russischen Abteilung angegriffen. Der Gegner wurde mit blutigen Verlusten zurückgeschlagen.

 

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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