Der deutsche Heeresbericht:
Vereinigte
englische und französische Angriffe in Flandern
Großes
Hauptquartier, 10. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Auf dem Schlachtfeld in Flandern traten gestern neben 11 britischen Divisionen
wieder französische Truppen in den Kampf. Die gewaltige Kraftanspannung
der beiden verbündeten Westmächte erschöpfte sich in tagsüber
währendem Ringen an der Standhaftigkeit unserer Flandernkämpfer!
Die morgens nach stärkstem Trommelfeuer vorbrechenden Angriffe bildeten
die Einleitung zur Schlacht, die sich bei ununterbrochen heftigster Artilleriewirkung
bis tief in die Nacht in fast 20 Kilometer Breite auf den Trichterfeldern
zwischen Bixschote und Gheluvelt abspielte. Die Gegner warfen immer neue
Kräfte in den Kampf, die mehrmals, an einzelnen Stellen bis zu sechsmal,
gegen unsere Linien anstürmten.
Südlich des Houthoulster Waldes gewann der Feind bei Draaibank, Mangelaere,
Veldhoek und am Bahnhof von Poelkapelle etwa 1500 Meter an Boden, bis
ihn der Gegenstoß unserer Reserven traf und seinen Anfangserfolg
beschränkte.
Von Poelkapelle bis südlich von Gheluvelt haben unsere tapferen Truppen
ihre Kampflinien fest in der Hand; die wiederholten feindlichen Angriffe
gegen diese 13 Kilometer breite Front sind sämtlich unter den schwersten
Verlusten zusammengebrochen.
Bei den anderen Armeen war die Gefechtstätigkeit gering; nur an der
Aisne verstärkte sich der Feuerkampf. Südlich der Straße
Laon-Soissons vorstoßende französische Kompagnien wurden abgewiesen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Keine wesentlichen Ereignisse.
Mazedonische Front:
Südwestlich des Dojransees warfen die Bulgaren mehrere englische
Abteilungen, die nach längerer Artillerievorbereitung angriffen,
zurück.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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