Der deutsche Heeresbericht:
Heftige
englische Vorstöße zurückgeschlagen
Großes
Hauptquartier, 25. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern steigerte sich der Artilleriekampf am Nachmittage zwischen
dem Houthoulster Walde und Zandvoorde zu großer Stärke. Ein
englischer Vorstoß an der Straße Ypern-Menin scheiterte.
Auf dem Schlachtfelde südwestlich von Cambrai spielten sich heftige,
aber nur örtlich begrenzte Kämpfe ab.
Gegen Inchy setzte der Engländer starke Kräfte zu neuen Angriffen
ein. Viermal stürmten dichte Infanteriewellen vergeblich vor. Ihre
Verluste waren besonders schwer. Im Gegenstoß gewannen unsere Truppen
mehrere hundert Meter nach vorwärts Raum.
Nach heftiger Feuerwirkung griff der Feind am Abend Dorf und Wald Bourlon
an. Unter dem Schutze von Nebelwolken drang er bis zum Dorfe vor. Die
zum Gegenstoß eingesetzten Gardefüsiliere warfen in erbittertem
nächtlichem Kampf mit blanker Waffe den Feind in seine Ausgangsstellungen
zurück, während pommersche Grenadiere am Rande des Waldes jeden
feindlichen Ansturm zum Scheitern brachten.
Nach dem Mißlingen eines Frühangriffs auf Banteux erfolgten
dort am Nachmittage nur schwächere Teilvorstöße.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Die Tätigkeit der Franzosen blieb fast auf der ganzen Front rege.
Stärkere Erkundungsabteilungen fühlten gegen unsere Linien vor;
der Artillerie- und Minenwerferkampf war im besonderen nordöstlich
von Craonne, in mehreren Abschnitten der Champagne und auf dem östlichen
Maasufer gesteigert. Eigene Sturmtrupps brachten von gelungener Unternehmung
westlich von Beaumont zahlreiche Gefangene ein.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Östlich von St. Mihiel und namentlich im Sundgau verstärktes
Artillerie- und Minenfeuer. Im Walde von Apremont und bei Ammerzweiler
wurden stärkere französische Vorstöße abgewiesen.
Östlicher Kriegsschauplatz und mazedonische Front:
Nichts Besonderes.
Italienische Front:
Italienische Angriffe zu beiden Seiten des Brenta-Tales und gegen den
Monte Pertica brachen vor unseren Linien zusammen.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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