Der Weltkrieg am 17. Februar 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT

Der erste deutsche Kriegsgefangene der amerikanischen 26. Infanteriedivision
Der erste deutsche Kriegsgefangene der amerikanischen 26. Infanteriedivision
Aufnahme vom 17. Februar 1918

 Der deutsche Heeresbericht:

Neuer Fliegerangriff auf London - Der Ablauf des Waffenstillstands an der großrussischen Front

Großes Hauptquartier, 17. Februar. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
In Flandern und im Artois vielfach auflebender Feuerkampf. 
In kleineren Infanteriegefechten bei Cherisy und südlich von Marcoing wurden Gefangene eingebracht. 
Heeresgruppen Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht: 
Bei Tahure und Ripont, auf dem östlichen Maasufer und im Sundgau zeitweilig erhöhte Gefechtstätigkeit. 
Unsere Flieger haben in der letzten Nacht London, Dover, Dünkirchen sowie feindliche Seestreitkräfte an der französischen Nordküste mit Bomben angegriffen. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Großrussische Front: 
Der Waffenstillstand läuft am 18. 2., 12 Uhr mittags ab.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Keine k. und k. Truppen an der großrussischen Front

Wien, 17. Februar.
Aus dem Kriegspressequartier wird vom 17. Februar abends gemeldet:
Der heutige deutsche Heeresbericht teilt mit, daß der Waffenstillstand an der großrussischen Front morgen abläuft. Die durch Abtrennung der Ukraine entstandene großrussische Front reicht von der Ostsee bis beiläufig an den Pripjet. An ihr stehen derzeit ausschließlich deutsche Truppen.
1)

 

Kiew in den Händen der Bolschewiki

Petersburg, 17. Februar.
Die Petersburger Telegraphenagentur meldet:
Der Kampf bei Kiew war erbittert. Kiew ist endgültig von den revolutionären Streitkräften genommen. Das Kommissariat für Ausrüstungen richtet eine Abteilung für den Austausch von Waren ein, um dem Lande Industrieerzeugnisse zu festgesetztem Preise im Austausch gegen Getreide und Lebensmittel zu liefern.
1)

 

Der neue Fliegerangriff auf England

London, 17. Februar. (Reuter.)
Etwa sechs feindliche Flugzeuge näherten sich gestern abend 9 Uhr 45 Minuten der Themse-Mündung und führten einen Angriff gegen London aus. Alle Flugzeuge wurden zurückgetrieben bis auf eins, welches am Flußlaufe entlang in die Stadt eindrang und im südwestlichen Bezirke eine einzige Bombe abwarf. Diese Bombe zerstörte ein Haus, welches einen invaliden Offizier, seine Frau und zwei Kinder begrub. Mehrere andere Bomben wurden von dem Angreifer auf seinem Heimwege in den östlichen Außenbezirken abgeworfen, doch werden weder ernste Verluste noch Schaden gemeldet.
Ein Angriff wurde um 10 Uhr 45 Minuten gegen Dover unternommen, der abgewiesen wurde. Einige Bomben wurden auf freies Feld abgeworfen. Einige unserer Flieger verwickelten den Feind in Kämpfe. Einer von unseren Fliegern hatte einen Kampf über der Küste von Kent, und kurz darauf sah man vom Strande aus, wie ein großes feindliches Flugzeug in die See stürzte. Berichte über Verluste und Schaden sind noch nicht eingelaufen, doch sind sie augenscheinlich leicht.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im Februar 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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