Der deutsche Heeresbericht:
Vor
der dritten Stellung der Engländer
Bisher
25000 Gefangene, 400 Geschütze, 300 Maschinengewehre erbeutet - Der
Bogen südwestlich Cambrai von den Engländern geräumt - Zwischen
Omignon und Somme die dritte französische Stellung genommen
Großes
Hauptquartier, 23. März.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Unter Führung Seiner Majestät des Kaisers und Königs ist die
Angriffsschlacht gegen die englische Front bei Arras, Cambrai und
St. Quentin seit zwei Tagen im Gange. Auch gestern wurden gute
Fortschritte gemacht.
Divisionen der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht erstürmten die
Höhen nördlich und nordwestlich von Croisilles. Zwischen Fontaine
les Croisilles und Moeuvres drangen sie in die zweite feindliche
Stellung ein und nahmen die in ihr gelegenen Dörfer Vaulx-Vraucourt
und Morchies. Starke englische Gegenangriffe scheiterten. Zwischen
Gonnelieu und dem Omignonbach wurden die ersten beiden Stellungen
des Feindes durchstoßen. Die Höhen westlich von Gouzeaucourt,
Heudicourt und Villers-Faucon wurden genommen, im Tale des
Colognebaches Roisel und Marquaixe erstürmt. Erbittert war der
Kampf um die Höhen von Epehy. Von Norden und Süden umfaßt mußte
der Feind sie unseren Truppen überlassen. Zwischen Epehy und Roisel
versuchte der Engländer vergeblich in starken Gegenangriffen unsere
siegreich vordringenden Truppen zum Halten zu bringen. Sie warfen
ihn überall unter den schwersten Verlusten zurück. Die Höhen
nördlich von Vermand wurden erstürmt. Wir stehen vor der dritten
feindlichen Stellung.
Unter der Einwirkung dieser Erfolge räumte der Feind seine
Stellungen im Bogen südwestlich von Cambrai. Wir sind ihm über
Demicourt, Flesquieres und Ribecourt gefolgt. Zwischen Omignonbach
und der Somme haben sich Korps der Heeresgruppe deutscher Kronprinz
nach Eroberung der ersten feindlichen Stellungen den Weg durch den
Holnonwald und über die Höhen von Savy und Roupy erkämpft und
dringen in die dritte feindliche Stellung ein. Südlich der Somme
durchbrachen Divisionen die feindlichen Linien und warfen den Feind
in unaufhaltsamem Vordringen über den Crozat-Kanal nach Westen
zurück. Jägerbataillone erzwangen den Übergang über die Oise
westlich von La Fère. Im Verein mit den ihnen nachfolgenden
Divisionen stürmten sie die mit den ständigen Werken von La Fère gekrönten Höhen nordwestlich der Stadt.
An Beute haben bisher gemeldet:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 15000 Gefangene, 250 Geschütze;
Heeresgruppe deutscher Kronprinz: 10000 Gefangene, 150 Geschütze,
300 Maschinengewehre.
An der übrigen Westfront dauerten die Artilleriekämpfe zwischen
Lys und La Bassée-Kanal, beiderseits von Reims, vor Verdun und in
Lothringen fort.
Osten:
Infolge der durch Neubildung des rumänischen Ministeriums
hervorgerufenen Verzögerung der Verhandlungen wurde die Waffenruhe
mit Rumänien um 3 Tage verlängert.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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