Der Weltkrieg am 11. April 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

BRITISCHER HEERESBERICHT

Nach dem Straßenkampf in Estaires
Nach dem Straßenkampf in Estaires

 Der deutsche Heeresbericht:

Siegreicher Fortgang der Schlacht bei Armentières

Hollebeke und die Höhen von Messines genommen

Der 1. Weltkrieg: Generalmajor Höfer
Generalmajor Höfer

Der 1. Weltkrieg: Leutnant Drebing
Leutnant Drebing

Großes Hauptquartier, 11. April. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Die Schlacht bei Armentières ist seit dem 9. April in vollem Gange. Die Armee des Generals von Quast hat zwischen Armentières und Festubert die englischen und portugiesischen Stellungen auf dem Südufer der Lys und dem Ostufer der Lawe genommen. Nach Erstürmung von Bois Grenier und Neuve Chapelle überwand sie im ersten Anlauf über das verschlammte Trichterfeld hinweg die zu zäher Verteidigung eingerichtete weite Ebene mit ihren zahllosen in jahrelanger Arbeit zu starken Stützpunkten ausgebauten Gehöften, Häuser- und Baumgruppen. Unter tatkräftiger Führung des Generalmajors Höfer wurde noch am Abend des 9. April der Übergang über die Lys bei Bac St. Maur durch schneidiges Zufassen des Leutnants Drebing vom Infanterieregiment Nr. 370 erzwungen. 
Gestern wurde der Angriff auf noch breiterer Front fortgesetzt. Truppen des Generals Sixt v. Armin nahmen Hollebeke und die südlich anschließenden ersten englischen Linien. Sie erstürmten die Höhe von Meesen (Messines) und behaupteten sie gegen starke feindliche Gegenangriffe. Südlich von Waasten (Warneton) stießen sie bis an den Ploegsteertwald vor und erreichten die Straße Ploegsteert-Armentières. 
Die Armee des Generals v. Quast überschritt an mehreren Stellen zwischen Armentières und Estaires die Lys und steht im Kampf mit neu herangeführten englischen Truppen auf dem Nordufer des Flusses. Südlich von Estaires haben wir kämpfend die Lawe und die Gegend nordöstlich von Bethune erreicht. 
Die Gefangenenzahl ist auf weit über 10000 gestiegen, darunter ein portugiesischer General. 
An der Schlachtfront zu beiden Seiten der Somme und auf dem Südufer der Oise blieb die Gefechtstätigkeit auf Artilleriekampf und kleinere Infanterieunternehmungen beschränkt. 
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Günstiger Verlauf der Schlacht bei Armentières

Berlin, 11. April, abends.
Die Schlacht bei Armentières nimmt weiterhin einen günstigen Verlauf. Wir sind in die Vorstädte von Armentières eingedrungen. - Südlich von Estaires wurde die Lawe an einigen Stellen überschritten.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 11. April. 
Amtlich wird verlautbart:
Westlich des Gardasees und im Brentatal erfolgreiche eigene Sturmunternehmungen.

 Der Chef des Generalstabes.

 

Der britische Heeresbericht:

11. April 1918.
Die Schlacht dauert auf der ganzen Front vom La Bassée-Kanal bis zum Kanal Ypern-Comines fort. Ein erbitterter Kampf entspann sich an der Lawe und an der Lys, zwischen Lestrem und Armentières. Unsere Truppen haben Armentières geräumt, das infolge der Gasangriffe unhaltbar geworden war. . . . Ein heftiger Kampf fand in Estaires sowie zwischen Estaires und Steenwerck statt. In diesem Abschnitt griff der Feind ebenfalls mit starken Kräften an und vermochte unsere Linie unmittelbar nördlich dieser Punkte zurückzudrängen. Nördlich von Armentières erfolgte ein energischer Angriff gegen unsere Stellungen in der Nähe des Ploegsteert-Waldes, wo der Feind Fortschritte machte. Weiter nördlich wurde heute morgen ein heftiger feindlicher Angriff in der Nähe von Wytschaete und Hollebeke von der 9. Division mit schweren Verlusten für den Feind völlig abgeschlagen. . . .

 

Der 1. Weltkrieg im April 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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