Englischer
Landungsversuch in Zeebrügge gescheitert - Drei englische Kreuzer
und drei Zerstörer versenkt
Berlin,
24. April.
In der Nacht vom 22. zum 23. April wurde ein großangelegtes und
mit rücksichtslosem Einsatz geplantes Unternehmen englischer
Seestreitkräfte gegen unsere flandrischen Stützpunkte vereitelt.
Nach heftiger Beschießung von See aus drangen unter dem Schutze
eines dichten Schleiers von künstlichem Nebel kleine Kreuzer,
begleitet von zahlreichen Zerstörern und Motorbooten, bei Ostende
und Zeebrügge bis unmittelbar unter die Küste vor, mit der
Absicht, die dortigen Schleusen und Hafenanlagen zu zerstören.
Gleichzeitig sollte, nach Aussage von Gefangenen, eine Abteilung von
vier Kompagnien Seesoldaten (Royal Marines) die Mole von Zeebrügge
handstreichartig besetzen, um alle auf ihr befindlichen
Baulichkeiten, Geschütze und Kriegsgeräte sowie die im Hafen
liegenden Fahrzeuge zu vernichten. Nur etwa 40 von ihnen haben die
Mole betreten; diese sind teils tot, teils lebend in unsere Hand
gefallen. Auf den schmalen, hohen Mauern der Mole ist von beiden
Seiten mit äußerster Erbitterung gefochten worden. Von den am
Angriff beteiligten englischen Seestreitkräften wurden die Kleinen
Kreuzer "Iphigenia", "Intrepid", "Sirius"
und 2 andere gleicher Bauart, deren Namen unbekannt sind, dicht
unter der Küste versenkt. Ferner wurden 3 Zerstörer und eine
größere Zahl von Torpedomotorbooten durch unser Artilleriefeuer
zum Sinken gebracht. Nur einzelne Leute der Besatzung konnten von
uns gerettet werden. Außer einer durch Torpedotreffer verursachten
Beschädigung der Mole sind unsere Hafenanlagen und Küstenbatterien
völlig unversehrt. Von unseren Seestreitkräften erlitt nur 1
Torpedoboot Beschädigung leichtester Art. Unsere Menschenverluste
sind gering.
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