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Der deutsche Heeresbericht:
Vordringen
in den Wald von Villers-Cotterets

Oberleutnant Lörzer
Großes Hauptquartier,
14. Juni.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Südwestlich von Ypern führten die Franzosen heftige Angriffe gegen unsere
Linien zwischen Voormezele und Vierstraat. Sie wurden blutig abgewiesen.
Mehrere Offiziere und mehr als 150 Mann blieben hierbei gefangen in unserer
Hand. Erfolgreiche Erkundungsgefechte am Kemmel. An der übrigen Front
lebte die Gefechtstätigkeit nur vorübergehend auf.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Auf dem Kampffelde südwestlich von Noyon blieb die Artillerietätigkeit
gesteigert. Bei Courcelles und Mery sowie im Matzgründe dicht westlich
der Oise wiederholte der Feind seine vergeblichen Gegenangriffe. Unter
schweren Verlusten wurde er zurückgeworfen.
Beiderseits der Straße Soissons - Villers-Cotterets drangen wir in den
Wald von Villers-Cotterets ein.
Die Armee des Generalobersten v. Böhn hat seit dem 27. Mai mehr als 830
Geschütze erbeutet. Damit steigt die Zahl der von der Heeresgruppe deutscher
Kronprinz seit 27. Mai eingebrachten Geschütze auf 1050.
Gestern wurden 28 feindliche Flugzeuge abgeschossen.
Hauptmann Berthold errang seinen 34., Leutnant Udet seinen 29., Oberleutnant
Lörzer seinen 25. Luftsieg.
Im Monat Mai beträgt der Verlust der feindlichen Luftstreitkräfte an den
deutschen Fronten 23 Fesselballone und 413 Flugzeuge, von denen 223 hinter
unseren Linien, die übrigen jenseits der gegnerischen Stellungen erkennbar
abgestürzt sind. Wir haben im Kampf 180 Flugzeuge und 28 Fesselballone
verloren.
Der Erste Generalquartiermeister
Ludendorff. 1)
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