Der Weltkrieg am 23. Juni 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

FRANZÖSISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Ein englischer Nachtangriff zusammengebrochen

Großes Hauptquartier, 23. Juni.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Beiderseits der Somme hielt die rege Tätigkeit des Feindes an. Ein nächtlicher Angriff der Engländer bei Morlancourt zwischen Ancre und Somme brach in unserem Feuer zusammen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Französische Teilangriffe südöstlich von Mery wurden abgewiesen.
Südwestlich von Reims machten wir bei kurzem Infanteriegefecht mit Italienern 36 Gefangene.
Leutnant Löwenhardt errang seinen 28. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Feindliche Fliegerangriffe gegen Brügge, Ostende und Zeebrügge

Berlin, 23. Juni. (Amtlich.)
In den letzten Tagen fanden wiederholte Flugzeugangriffe gegen Brügge, Ostende und Zeebrügge statt. Hierbei wurde von feindlichen Fliegern unter Mißachtung der völkerrechtlichen Abmachungen auch das Hospital in Ostende angegriffen und getroffen. In Brügge wurden 5 Einwohner getötet, 11 verletzt. Militärischer Schaden ist nicht entstanden.
Mehrere feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Leutnant z. S. Sachsenberg, der Führer unserer dortigen Marinejagdflieger, errang seinen 15. Luftsieg.

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 


Vom Hochwasser zerrissene österreichisch-ungarische Pontonbrücke über die Piave

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Hochwasser an der Front in Venetien

Wien, 23. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
Die Kämpfe an der Piave waren auch gestern weniger heftig, nur am Südflügel unserer Armeefront nahm der Feind nachmittags seine Gegenangriffe wieder auf; sonst überall Geschützkampf. Die schweren, wolkenbruchartigen Regen, die in der letzten Woche fast täglich über Venetien niedergingen und weite Strecken der Ebene unter Wasser setzten, hatten für die Truppen die Lasten und Entbehrungen des Kampfes vervielfältigt. Die Piave ist zu einem reißenden Strom geworden, dessen Wassermassen wiederholt den Verkehr zwischen beiden Ufern auf viele Stunden unterbinden. Es ist nur unter den größten Schwierigkeiten möglich, den Kämpfern an der Front den nötigsten Bedarf an Munition und Verpflegung zuzuführen; um so größere Anerkennung ist den braven Truppen zu zollen, deren Kampfkraft auch in noch härterer Lage ungebrochen blieb.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der französische Heeresbericht:

23. Juni.
Zwischen der Marne und Reims griffen die Deutschen den Vrigny-Berg an. Es gelang ihnen, sich vorübergehend der Höhe zu bemächtigen. Ein heftiger Gegenangriff italienischer Truppen warf sie wieder zurück und kostete dem Feind Gefangene.

 

Der 1. Weltkrieg im Juni 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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