Der Weltkrieg am 17. Juli 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Erweiterung des Erfolges nördlich der Marne - Bisher über 18000 Gefangene

Großes Hauptquartier, 17. Juli.
Westliche r Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Die Kampftätigkeit lebte erst in den Abendstunden auf. In Erkundungsvorstößen südwestlich von Ypern machten wir Gefangene. Südöstlich von Hébuterne hat der Feind seine Angriffe ohne Erfolg wiederholt.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Örtliche Kämpfe am Savières-Grunde und westlich von Château-Thierry. Südwestlich von Courtemont schoben wir unsere Linien bis an den Surmelin-Abschnitt heran.
Heftige Gegenangriffe führte der Feind mit starken Kräften gegen unsere Front auf dem Südufer der Marne. Seine Angriffe brachen unter schwersten Verlusten teilweise nach erbittertem Kampf vor unseren Linien zusammen. Auf dem Nordufer der Marne wurden die Erfolge des ersten Angriffstages erweitert. Nach Abwehr französischer Gegenangriffe stießen wir dem Feinde bis auf die Höhe nördlich von Venteuil nach und kämpften uns durch den Rodemat- und Königswald hindurch. Beiderseits der Ardre warfen wir den Feind auf das Reimser Bergland zwischen Nanteuil und nördlich von Pourcy zurück.
Östlich von Reims ist die Lage unverändert. Wir hielten die feindlichen Linien unter starkem Feuer und verbesserten an der Römerstraße und an der Suippes unsere Stellungen. Nordwestlich von Massiges nahmen wir einige befestigte Höhen. Die Gefangenenzahl ist auf mehr als 18000 gestiegen.
Über dem Kampffelde wurden gestern von neuem 36 feindliche Flugzeuge und 2 Fesselballone abgeschossen. Leutnant Menkhoff errang seinen 37. und 38., Leutnant Löwenhardt seinen 37., Oberleutnant Lörzer seinen 26., Leutnant Bolle seinen 22. und Vizefeldwebel Thom seinen 21. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Gegenangriffe südlich der Marne abgewiesen

Berlin, 17. Juli, abends. (Amtlich.)
Erneute Gegenangriffe der Franzosen auf dem Südufer der Marne wurden abgewiesen.
Im übrigen ist die Lage unverändert.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 17. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
Südlich von Asiago vermochten zwei englische Kompagnien vorübergehend in unsere Gräben einzudringen. Sie wurden nach kurzem Kampf zurückgeworfen. Im Brentatal brachte ein Patrouillenunternehmen 30 Gefangene und 2 Maschinengewehre ein. Die Verluste des Feindes in den letzten Kämpfen auf dem Solarolo erweisen sich als außerordentlich schwer. In schmalem Frontabschnitt wurden über 500 italienische Leichen gezählt.
In Albanien ist die Lage unverändert.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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