Der deutsche Heeresbericht:
Luftbombardement
von Paris
Großes
Hauptquartier, 16. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Böhn:
In der Lys-Niederung und südlich vom La Bassée-Kanal führten
wir erfolgreiche Unternehmungen durch. Zwischen Havrincourt und Epéhy
am frühen Morgen heftiger Artilleriekampf, dem bei und südlich
von Havrincourt feindliche Teilangriffe folgten. Der Feind wurde abgewiesen.
Tagsüber blieb die Gefechtstätigkeit in mäßigen Grenzen.
Nordöstlich von Vermand, am Holnonwalde und bei Essigny-le-Grand
Infanteriegefechte.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Heftige Teilkämpfe zwischen Ailette und
Aisne. Nach vergeblichen Vorstößen am frühen Morgen brach
der Feind am Abend erneut zum Angriff vor. Im allgemeinen wurde er abgewiesen;
er hat die Einbruchsstelle aus den Kämpfen der Vortage etwas erweitert
und faßte im Südteil von Vailly Fuß. Zwischen Aisne und
Vesle blieb die feindliche Infanterie untätig. Wir säuberten
die aus den Kämpfen vom 14. September noch zurückgebliebenen
kleinen Franzosennester.
Heeresgruppe Gallwitz:
Von der Côte Lorraine bis zur Mosel lebte der Artilleriekampf am
Abend zeitweilig auf. Vor unserer neuen Stellung entwickelten sich mehrfach
heftige Infanteriegefechte, in denen wir Gefangene machten. Am Abend stand
der Feind etwa in Linie Fresnes - St. Hilaire - Haumont - Rembercourt
und im Walde von Rappes.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Vorstöße des Feindes an der lothringischen Front wurden abgewiesen.
Als Vergeltung für das fortgesetzte Bewerfen deutscher Städte
wurden auf Paris in vergangener Nacht durch die Bombengeschwader 22 000
Kilogramm Bomben abgeworfen. Wir schossen gestern 24 feindliche Flugzeuge
und 15 Fesselballone ab.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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