Der Weltkrieg am 10. Oktober 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

Der 1. Weltkrieg: Cambrai nach dem deutschen Rückzug
Cambrai nach dem deutschen Rückzug
Aufnahme vom 10. Oktober 1918

 Der deutsche Heeresbericht:

Frontlinie Bertry - Busigny - Bohain

Großes Hauptquartier, 10. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Auf dem Schlachtfelde zwischen Cambrai und St. Quentin nahmen wir rückwärtige Stellungen ein. Cambrai wurde von uns geräumt. Durch erfolgreiche von Panzerwagen unterstützte Gegenangriffe, die uns am Abend des 8. Oktober südöstlich von Cambrai wieder in den Besitz von Seranvillers und der Höhen beiderseits von Esnes brachten, haben in erster Linie bayerische und rheinische Regimenter, sowie Truppen der deutschen Jäger-Division die Loslösung vom Gegner wesentlich erleichtert. Im Laufe des gestrigen Tages ist der Feind beiderseits der Römerstraße in Richtung Le Cateau mit stärkeren Kräften gefolgt. Unsere Vortruppen wehrten seine hier in Verbindung mit Panzerwagen angesetzte Kavallerie ab; stärkeren Infanterieangriffen wichen sie schrittweise kämpfend auf ihre neuen Stellungen aus. Am Abend stand der Feind östlich der Linie Bertry-Busigny-Bohain.
In der Champagne wurden feindliche Teilangriffe beiderseits von St. Etienne abgewiesen. Zwischen den Argonnen und dem Rücken von Ornes brach der Amerikaner, am östlichen Maasufer in Verbindung mit Franzosen, erneut zu einheitlichen Angriffen vor. Am Rande der Argonnen scheiterten sie unter schweren Verlusten für den Gegner. Cornay, in das der Feind eindrang, wurde wiedergenommen. Hauptstoß der zwischen Aire und Maas geführten Angriffe war gegen Sommerance und Romagne gerichtet. Beide Orte blieben nach wechselvollen Kämpfen in unserer Hand. Den über Romagne und östlich davon bis auf Cunel vordringenden Feind warfen badische Regimenter wieder zurück.
Auf dem östlichen Maasufer schlugen wir den Feind bei und östlich von Sivry ab und nahmen Sivry, das vorübergehend verloren ging, wieder. Nordwestlich und östlich von Beaumont ist der Ansturm des Gegners vor den Linien österreichisch-ungarischer Jäger und rheinischer Regimenter gescheitert.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Gescheiterte Angriffe östlich Cambrai und St. Quentin

Berlin, 10. Oktober, abends. (Amtlich.) 
Vor unseren neuen Stellungen in der Schlachtfront östlich von Cambrai und St. Quentin und auf beiden Maas-Ufern sind feindliche Angriffe gescheitert.

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 10. Oktober.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Stellenweise lebhaftere italienische Erkundungstätigkeit.
Balkan-Kriegsschauplatz:
Am Skumbi scheiterte der Übergangsversuch italienischer Reiterabteilungen. Nordöstlich und nördlich von Leskovac haben sich Kämpfe entwickelt. Hinter unseren Fronten wurden, serbische und montenegrinische Banden aufgerieben.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Nördlich von Verdun bei Beaumont schlugen unsere Jäger im Verein mit rheinischen Regimentern schwere Anstürme siegreich zurück.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der 1. Weltkrieg im Oktober 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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