Der deutsche Heeresbericht:
Räumung
von Ostende, Lille und Douai
Großes
Hauptquartier, 18. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
In den letzten Tagen haben wir Teile von Flandern und Nordfrankreich
mit den Städten Ostende, Tourcoing, Roubaix, Lille und Douai geräumt
und rückwärtige Linien bezogen. Zwischen Brügge und der
Lys stieß der Feind gestern vielfach mit stärkeren Kräften
nach. Er wurde abgewiesen. Englische Kompagnien, die nördlich von
Kortryk über die Lys vordrangen, wurden im Gegenangriff wieder zurückgeworfen.
Östlich von Lille und Douai besteht nur lose Gefechtsfühlung
mit dem Gegner.
Zwischen Le Cateau und der Oise ist die Schlacht von neuem entbrannt.
Engländer, Franzosen und Amerikaner suchten wiederum unter Einsatz
gewaltiger Kampfmittel unsere Front zu durchbrechen. Beiderseits von Le
Cateau sind Angriffe des Feindes vor unseren Linien gescheitert. Örtliche
Einbruchsstellen wurden im Gegenstoß wieder gesäubert. Zwischen
Le Cateau und Aisonville drang der Gegner an einzelnen Stellen in unsere
Linien ein. Nach wechselvollem Kampf brachten wir den Feind vor unserer
Artillerie an der von Le Cateau nach Wassigny führenden Straße,
bei La Vallée Mullâtre und Mennevret, sowie nordöstlich
von Aisonville zum Stehen. Wo der Feind darüber hinaus vordrang,
warfen ihn unsere Gegenstöße wieder zurück. Aisonville
und die südlich anschließenden Linien wurden gegen mehrfachen
Ansturm des Feindes gehalten. Auch am Nachmittage sind vor ihnen erneute
Angriffe gescheitert. Ebenso blieben die gegen die Oisefront nördlich
von
Origny gerichteten feindlichen Angriffe ohne Erfolg.
An der Aisne setzte der Gegner seine heftigen Angriffe östlich von
Olizy fort.
In hartem Kampf wurde er abgewiesen. Preußische Jäger führten
westlich von Grandpré, Brandenburger und Sachsen auf dem Ostufer
der Maas erfolgreiche Angriffsunternehmungen durch.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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