Der deutsche Heeresbericht:
Brügge,
Thielt und Kortryk geräumt -
Der Feind auf den Aisne-Höhen bei Vouziers
Großes
Hauptquartier, 20. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
In Flandern haben wir in Fortführung der am 18. Oktober gemeldeten
Bewegungen Brügge, Thielt und Kortryk geräumt und neue Stellungen
bezogen. Vor diesen fanden lebhafte Vorfeldkämpfe statt. Am Abend
stand der Feind südöstlich von Sluis an der belgisch -holländischen
Grenze, westlich von Maldegen-Ursel, bei Poeke und Markegem. Nordöstlich
von Kortryk stieß er mit Teilen über die Lys vor. Südlich
von Kortryk hat er die Straße Kortryk-Tournai erreicht und war beiderseits
von Douai bis östlich der Linie Orchis-Marchiennes gefolgt.
An der Schlachtfront zwischen Le Cateau und der Oise trat gestern eine
Kampfpause ein. In unseren neuen Linien am Sambre-Oise -Kanal und an der
Oise stehen wir in Gefechtsfühlung mit dem Gegner.
Der Serre- und Souche-Abschnitt war tagsüber das Ziel starker feindlicher
Angriffe. Der nordöstlich von La Fère auf dem nördlichen
Serre-Ufer zum Angriff vorbrechende Feind wurde im Feuer und im Nahkampf
abgewiesen. Ebenso scheiterten südlich von Crecy mit starken Kräften
geführte Angriffe im Gegenstoß sächsischer Bataillone.
An der Straße Laon-Marle faßte der Gegner in kleinen Teilen
unserer Stellung Fuß. Beiderseits der Souche-Niederung wurde er
nach heftigem Kampf abgewiesen. Auch auf dem Nordufer der Aisne griff
der Feind nach starker Artillerievorbereitung an und drängte nordöstlich
von St.Germainmont unsere Vorposten etwas zurück.
An der Aisne-Front zwischen Attigny und Olizy nimmt die Gefechtstätigkeit
des Gegners zu. Beiderseits von Vouziers setzte er sich bei erneuten Angriffen
auf den Höhen am östlichen Aisne-Ufer fest. Der Kommandeur der
199. Infanterie -Division, Generalleutnat v. Puttkamer, brachte durch
persönliches Eingreifen den feindlichen Angriff auf den Höhen
östlich von Vaudy zum Stehen. Zwischen Olizy und Grandpré
wiesen lothringische, schleswig- holsteinische Regimenter und Jäger-Bataillone
erneute heftige Angriffe des Gegners vor ihren Linien ab. Auf beiden Maasufern
blieb die Gefechtstätigkeit auch gestern auf Störungsfeuer beschränkt.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Am Bukovik nordwestlich von Aleksinac wurden feindliche Angriffe abgewiesen.
Zajecar im Timok-Tale wurde vom Gegner besetzt.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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