Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Die
Russen gegen Zlota-Lipa zurückgeworfen - Die Höhen nördlich Krasnik erstürmt
Wien,
4. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Die Russen, die gestern in Ostgalizien zwischen Rarajowka und Zlota-Lipa
sowie nördlich anschließend mit starken Kräften Widerstand leisteten,
wurden von den verbündeten Truppen angegriffen und nach stundenlangem
Kampfe auf der ganzen Front gegen die Zlota-Lipa zurückgeworfen. 3000
Gefangene und mehrere Maschinengewehre wurden erbeutet. Auch in der Gegend
von Przemyslani und Glinisny ist der Feind im Rückzuge gegen Ost.
In Russisch-Polen kam es an mehreren Frontabschnitten zu heftigen Kämpfen,
da die Russen unter Einsatz von Verstärkungen zu Gegenangriffen übergingen.
Alle diese Versuche, verlorenes Terrain zurückzuerobern, scheiterten vollständig.
Eines unserer Korps wies allein fünf Sturmangriffe des Feindes blutig
ab.
Am Porbach und an der Wysnica dauern die Kämpfe fort. Beiderseits Studzianki
drangen unsere Truppen in einer Frontausdehnung von mehreren Kilometern
in die Hauptstellung des Gegners ein und warfen den Feind unter schweren
Verlusten zurück. Hierbei wurden über 1000 Gefangene gemacht, 3 Maschinengewehre
und 3 Geschütze erbeutet. Die Höhen nördlich Krasnik wurden in schwerem
Kampfe genommen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Italiener erneuerten auch gestern wieder ihre Anstrengungen, am
Rande des Plateaus von Doberdo Fuß zu fassen. Nach einer den ganzen Tag
dauernden Beschießung des Abschnittes von Radipuglia mit schweren Geschützen
setzte hier nachmittags ein Angriff von mindestens vier Infanterieregimentern
ein, der zu heftigen Nahkämpfen führte. Ein Gegenangriff der tapferen
Verteidiger warf schließlich den Feind von den Höhen hinunter.
Versuche
des Feindes, sich unseren Stellungen bei Woltschach (westlich Tolmein)
und im Gebiete südlich des Krn zu nähern, wurden schon im Keime erstickt.
Alpini, die in dieser Gegend einen Vorstoß gegen einen unserer Stützpunkte
unternahmen, wurden nach erbittertem Handgemenge zurückgeworfen. Die Verluste
des Feindes sind überall wieder sehr schwer.
Das italienische Torpedoboot
"17 OS" ist am 2. Juli abends in der Nordadria vernichtet worden.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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