Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Die
Siegesbeute von Belgrad
Wien,
11. Oktober.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Die russische Angriffstätigkeit hat gestern an unserer ganzen
Nordostfront wesentlich nachgelassen. Der Feind unternahm nunmehr gegen
unsere Linie an der Strypa einige Vorstöße, die für ihn
wie an den Vortagen mit einem vollen Mißerfolg endeten. Im Raume
zwischen Zeleznica und dem unteren Styr wurde der Feind gegen Nordosten
zurückgeworfen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
An der Südwestfront fanden gestern gleichfalls keine größeren
Kämpfe statt. Ein Angriff der Italiener gegen den Mrzli Vrh wurde
schon durch unser Artilleriefeuer abgewiesen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
In der Macva und bei Obrenovac keine besonderen Ereignisse. Die über
Belgrad vorgehenden österreichisch-ungarischen und deutschen Streitkräfte
warfen die Serben aus ihren südöstlich und südwestlich
der Stadt angelegten Verschanzungen, wobei unsere Truppen den Grünen
Berg und den Velky-Vracar erstürmten. Im Raume von Semendria und
Pozares gewannen die Divisionen unserer Verbündeten abermals beträchtlich
an Raum.
Bei der Einnahme von Belgrad fielen den k. und k. Truppen 9 Schiffsgeschütze,
26 Feldgeschütz-rohre, 1 Scheinwerfer, zahlreiche Gewehre, viel Munition
und anderes Kriegsmaterial in die Hand. 10 serbische Offiziere und über
600 Mann wurden als Gefangene eingebracht. Die blutigen Verluste des Gegners
waren sehr groß.
Die Donauflottille hob eine Anzahl von Fluß- und russischen Seeminen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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