Der Weltkrieg am 1. Februar 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

800 Meter französischer Front bei Vimy erstürmt

Großes Hauptquartier, 9. Februar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Westlich von Vimy stürmten unsere Truppen die erste französische Linie in 800 Meter Ausdehnung, machten über 100 Gefangene und erbeuteten 5 Maschinengewehre.
Südlich der Somme sind die Franzosen abends wieder in ein kleines deutsches Grabenstück eingedrungen.
Im Priesterwald wurde von unserer Infanterie ein feindliches Flugzeug abgeschossen. Es stürzte brennend ab. Beide Insassen sind tot.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Kleinere russische Angriffe in der Gegend von Illuxt (nordwestlich von Dünaburg) sowie gegen die am 6. Februar von uns genommene Feldwachstellung an der Bahn Baranowitschi-Ljachowitschi wurden abgewiesen.
Balkankriegsschauplatz:
Die Lage ist unverändert.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der König der Bulgaren im deutschen Großen Hauptquartier

Berlin, 9. Februar.
Seine Majestät der König der Bulgaren ist zu mehrtägigem Aufenthalt im Großen Hauptquartier eingetroffen. In seiner Begleitung befinden sich der Ministerpräsident Radoslawow und der Oberbefehlshaber der bulgarischen Armee General Schekow. Zu den Besprechungen haben sich auch der Reichskanzler und der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes in das kaiserliche Hauptquartier begeben.
1)

 

Zwei englische Zerstörer gesunken

Köln, 9. Februar.
Die "Kölnische Zeitung" meldet:
Außer dem englischen kleinen Kreuzer "Caroline" sind bei dem letzten Luftangriff die beiden Zerstörer "Eden" und "Nith" auf dem Humber gesunken.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Einnahme von Preza und Valjas in Albanien

Wien, 9. Februar.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer und italienischer Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Vortruppen der in Albanien operierenden k. und k. Streitkräfte haben den Ismifluß überschritten und den Ort Preza und die Höhen nordwestlich davon besetzt. Der Feind, aus Resten serbischer Verbände, italienischen Abteilungen und Söldnern Essad Paschas bestehend, vermied den Kampf und wich gegen Süden und Südosten zurück. Nur bei der Besetzung des Ortes Valjas (acht Kilometer nordwestlich von Tirana) kam es zu einem kurzen Gefecht, in dem der Gegner geworfen wurde. Unsere Flieger bewarfen in der letzten Zeit wiederholt die Truppenlager bei Durazzo und die im Hafen liegenden italienischen Dampfer erfolgreich mit Bomben.
In Montenegro ist die Lage unverändert ruhig; die Entwaffnung ist abgeschlossen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im Februar 1916

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 4
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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