Der deutsche Heeresbericht:
Russische
Stellungen südlich des Trotusul-Tales erstürmt
Großes
Hauptquartier, 24. März.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Beiderseits von Somme und Oise spielen sich täglich Gefechte
unserer Sicherungen mit Vortruppen der Gegner ab, die nach den
häufigen verlustreichen Zusammenstößen nur zögernd vorfühlen,
vielfach schanzen und in ihrer Bewegungsfreiheit durch die von uns
getroffenen Maßnahmen stark behindert sind.
Gestern griffen die Franzosen unsere Posten westlich La Fère,
längs der Ailetteniederung und bei Neuville und Margival an; sie
sind überall zurückgewiesen worden.
In der Champagne gelang es unseren Erkundungstrupps, an mehreren
Stellen der Front Gefangene aus den französischen Linien zu
holen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von
Bayern:
Nach Feuervorbereitung bei Smorgon, Baranowitschi und am Stochod
vordringende Aufklärungsabteilungen der Russen wurden vertrieben.
Südwestlich von Dünaburg ist ein feindliches Flugzeug, am
Dryswjatysee ein Fesselballon von unseren Fliegern abgeschossen
worden.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Wirksames Feuer von Artillerie und Minenwerfern leitete Angriffe
ein, bei denen unsere Truppen südlich des Trotusul-Tales die
russischen Stellungen auf dem Grenzkamm zwischen Solyomtar- und Czobanyos-Tal
im Sturm nahmen und 500 Gefangene einbrachten. Bald darauf
einsetzende Vorstöße der Russen nördlich des Magyaros sind
gescheitert.
Mazedonische Front:
Die Kämpfe zwischen Ochrida- und Prespasee und bei Monastir
scheinen einen vorläufigen Abschluß gefunden zu haben.
Vom 12. bis zum
21. März wiederholten sich täglich die Angriffe
der Franzosen, die dazu beträchtliche Teile ihrer 76., 156. und 57.
Division sowie mehrere Kolonialregimenter eingesetzt haben. Der am
15. und 18. März vom Feinde errungene Geländegewinn wurde durch
unseren Gegenangriff am 20. und 21. März wettgemacht; die
beherrschenden Höhen im Berggelände westlich und nördlich des
Beckens von Monastir, die das Ziel der Franzosen waren, sind fest in
unserer Hand.
Die verbündeten Truppen haben in zähem Ausharren in schwerem Feuer
und in kraftvollem Angriff sich vorteilhaft bewährt. Das
Zusammenwirken von Infanterie, Artillerie und Hilfswaffen war nach
klarem Wollen sicherer Führung vorbildlich. Es hat dem Feinde sehr
schwere Verluste beigebracht, durch welche die augenblickliche Ruhe
bedingt zu sein scheint.
Die Truppe sieht weiteren Kämpfen voll Vertrauen auf ihr Können
entgegen.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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