Der Weltkrieg am 7. August 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Russische Stellungen nördlich Focsani erstürmt

Großes Hauptquartier, 7. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern war die Kampftätigkeit der Artillerien nur vorübergehend in einigen Abschnitten lebhaft. Im Trichterfeld kam es mehrfach zu Zusammenstößen von Erkundungsabteilungen. Im Artois lag starkes Feuer auf den Stellungen zwischen Hulluch und der Scarpe.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Vorstöße oldenburgischer und württembergischer Sturmtrupps in der Schlucht von Bessy (nördlich der Straße Laon-Soissons) und bei Berry-au-Bac an der Aisne brachten uns Gewinn an Gefangenen und Beute.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Die Lage ist unverändert.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Im Sereth- und Suczawatal wurde kämpfend Boden gewonnen; auch im Gebirge ging es trotz zähen feindlichen Widerstandes vorwärts. Erneute rumänische Angriffe am Mgr. Casinului und bei Kloster Lepsa (am Putna-Tal) brachen verlustreich zusammen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
In örtlichem Angriff stürmten preußische und bayerische Regimenter die russischen Stellungen nördlich von Focsani. 1300 Gefangene, 13 Geschütze und zahlreiche Grabenwaffen wurden eingebracht.
Mazedonische Front:
Keine größeren Kampfhandlungen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 7. August.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen erstürmten deutsche Truppen nördlich von Focsani starke russische Verteidigungsanlagen; es wurden 1300 Gefangene und 13 Geschütze eingebracht.
An der oberen Putna scheiterten schwächere gegnerische Vorstöße.
Auf dem Casinului erschöpfte sich der Feind abermals in heftigen opferreichen Angriffen. Unsere tapferen Verteidiger warfen ihn durch Gegenstoß und in erbittertem Handgemenge
immer wieder zurück.
Nördlich von Györgyo-Tölgyes bemächtigten wir uns mehrerer russischer Verschanzungen jenseits der Grenze.
Unser Vordringen bei Gurahumora gewann bei Überwindung zähen feindlichen Widerstandes weiteren Raum.
Sonst nichts von Belang.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Auf dem Fassaner Kamm südöstlich von Cavalese brach ein italienischer Vorstoß in unserem Feuer zusammen; das feindliche Bataillon flüchtete in voller Auflösung.
Am Isonzo ließ gestern der Geschützkampf wieder nach.
Balkan-Kriegsschauplatz:
Unverändert.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 7. August.
Mazedonische Front:
Im Cerna-Bogen ziemlich lebhaftes Artilleriefeuer. Ein deutscher Sturmtrupp drang in feindliche Gräben ein und brachte Gefangene zurück. In der Moglenagegend lebhaftes Minenfeuer. Eine unserer Erkundungsabteilungen machte einige Gefangene. Im Wardartal und längs der unteren Struma Scharmützel zwischen Erkundungsabteilungen.
Rumänische Front:
In der Gegend von Mahmudia und Isaccea Artilleriefeuer und schwaches Gewehrfeuer.

 

Der 1. Weltkrieg im August 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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