Der Weltkrieg am 8. August 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Heftiger Feuerkampf an der flandrischen Front

Großes Hauptquartier, 8. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
An der flandrischen Schlachtfront hat sich der Feuerkampf gestern abend wieder zu großer Heftigkeit gesteigert.
Im Küstenabschnitt stießen die Engländer nachts nach Trommelfeuer mit starken Kräften von Nieuport nach Norden und Nordosten vor; sie wurden im Nahkampf zurückgeworfen.
Zwischen Draaibank (nordöstlich von Bixschoote) und Frezenberg führte der Feind nach Einbruch der Dunkelheit wiederholt starke Teilangriffe gegen unsere Linien; auch hier wurde er überall verlustreich abgewiesen.
Im Artois lebhafte Feuertätigkeit zwischen dem La Bassée-Kanal und der Scarpe. Englische Erkundungsvorstöße gegen mehrere Abschnitte dieser Front scheiterten.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
In den Abendstunden lebte das Feuer längs des Chemin-des-Dames auf.
Auf dem Ostufer der Maas brachte ein kühner Handstreich badischer Sturmabteilungen, die in den stark verschanzten Caurières-Wald eindrangen, eine Anzahl Gefangener ein.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Keine größeren Kampfhandlungen.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
In den Waldkarpathen setzten sich österreichisch-ungarische Regimenter stürmender Hand in Besitz mehrerer zähe verteidigter Bergkuppen. Südlich des Mgr. Casinului und nördlich des Klosters Lepsa wurden neue rumänische Angriffe abgeschlagen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
An der Einbruchstelle in die feindlichen Linien nördlich von Focsani wurde erbittert gekämpft. Wir erweiterten unseren Erfolg. Russen und Rumänen führten starke, aber ergebnislose Gegenangriffe, bei denen 12 feindliche Regimenter durch Gefangene bestätigt wurden.
Mazedonische Front:
Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 8. August.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Die nördlich von Focsani kämpfenden deutschen Truppen erweiterten trotz starker feindlicher Gegenwirkung ihren vorgestern errungenen Erfolg. Die gegen Siebenbürgen angesetzte rumänisch-russische Entlastungsoffensive fand abermals in mehreren erfolglosen Einzelvorstößen an der Putna und am Casinubach ihren Ausdruck. Nördlich von Györgyo-Tölgyes bemächtigten sich österreichisch-ungarische Truppen mehrerer vom Feinde zähe verteidigter Höhen. In der Bukowina und in Ostgalizien verlief der gestrige Tag verhältnismäßig ruhig.
Italienischer und Balkan-Kriegsschauplatz:
Nichts zu melden.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 8. August.
Mazedonische Front:
Im Norden von Bitolia und in der Moglenagegend kurzes Artillerietrommelfeuer. Auf dem rechten Wardarufer südlich von Golena und Jarebitza wurde eine feindliche Erkundungsabteilung durch Feuer abgewiesen, wobei sie mehrere Verwundete zurückließ. Auf dem linken Wardarufer lebhaftes Artilleriefeuer und große Patrouillentätigkeit. Auf beiden Seiten der unteren Struma Gewehrfeuer zwischen Wachttruppen.
Rumänische Front:
Bei Mahmudia Gewehrfeuer, bei Isaccea vereinzeltes Artilleriefeuer.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 8. August.
Außer für uns günstigen Patrouillen an der Kaukasusfront keine Ereignisse von Bedeutung.

 

Der 1. Weltkrieg im August 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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