Der Weltkrieg am 3. September 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

Der 1. Weltkrieg: Russische Flüchtlinge in den Wäldern vor Riga
Russische Flüchtlinge in den Wäldern vor Riga

 Der deutsche Heeresbericht:

Der russische Rückzug bei Riga

Großes Hauptquartier, 3. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei Sturm und Regenschauern war der Artilleriekampf in Teilen der flandrischen Front stark, bei den anderen Armeen, auch an der Maas, im allgemeinen gering.
An der Straße Cambrai- Arras scheiterte ein starker englischer Vorstoß, bei Gehöft Hurtebise wurde der Geländegewinn der Franzosen in Grabenkämpfen beträchtlich eingeengt.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Nach sorgsamer Vorbereitung überschritten deutsche Divisionen am Morgen des 1. September die Düna beiderseits von Uexküll.
Starke Artillerie- und Minenwerferwirkung ging dem Übersetzen der Infanterie voraus, die nach kurzem Kampf auf dem Nordufer des Flusses Fuß faßte. Kraftvolle Angriffe warfen die Russen zurück, wo sie Widerstand leisteten.
Die Bewegungen unserer Truppen sind im Gang und verlaufen plangemäß.
Der Feind gab unter der Einwirkung unseres Vordringens seine Stellungen westlich der Düna auf; auch dort sind unsere Divisionen unter Gefechten mit russischen Nachhuten im Vorgehen.
Dichte Kolonnen allerart streben auf den von Riga ausgehenden Straßen überhastet nordostwärts; brennende Ortschaften und Höfe zeigen den Weg des weichenden Westflügels der russischen 12. Armee.
Heeresgruppe des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
In den Flußtälern am Nordosthang der Waldkarpathen auflebende Gefechtstätigkeit. Südlich des Trotus-Tales scheiterten mehrere rumänische Nachtangriffe am Cosna und bei Grozesci.
Heeresgruppe Mackensen:
Im Gebirge zwischen Susita- und Putna-Tal wehrten unsere Regimenter starke russisch- rumänische Angriffe durch Gegenstöße ab. Mit 200 dabei in unsere Hand gefallenen Gefangenen erhöhte sich für dieses Kampffeld ihre Zahl seit dem 28. August auf 20 Offiziere, 1650 Mann; die Beute auf 6 Geschütze mit Protzen, 60 Maschinengewehre, zahlreiche Minenwerfer und Truppenfahrzeuge. Auch bei Marasesti griffen die Rumänen vergeblich an.
Mazedonische Front:
Heute morgen brachen französische Angriffe bei Bratindol nordwestlich von Monastir verlustreich zusammen; die Serben erlitten erneut am Dobropolje eine blutige Schlappe.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)


Der 1. Weltkrieg: Von den Russen gesprengte Brücke über die Düna bei Riga
Von den Russen gesprengte Brücke über die Düna bei Riga

Riga genommen

Berlin, 3. September. (Amtlich.)
Riga ist genommen.

Berlin, 3. September. (Amtlich.)
Seine Majestät hat aus Anlaß der Einnahme von Riga für den 4. September in Preußen und Elsaß-Lothringen zu flaggen befohlen.
1)

Bericht aus dem deutschen Großen Hauptquartier: 
Aus den Kämpfen um Riga 

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Das Abflauen der Isonzo-Schlacht

Wien, 3. September.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Nordwestlich von Focsani und südlich von Ocna griffen Russen und Rumänen abermals vergeblich an.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Auf dem Monte San Gabriele führten gestern vor Tagesanbruch Unternehmungen unserer Truppen zu lebhaften Kämpfen, die günstig verliefen. Nachmittags und abends scheiterten am Nordhang des Berges starke italienische Angriffe. Auch östlich von Görz und bei Jamiano blieben Vorstöße des Feindes ergebnislos. Italienische Flieger bewarfen mehrere Orte der istrischen Westküste mit Bomben. Ein gegen Triest vordringendes feindliches Luftschiffgeschwader wurde von unseren Seefliegern vor Erreichen des Zieles vertrieben.
Balkan-Kriegsschauplatz:
An der Vojusa wurden feindliche Erkundungsabteilungen zurückgewiesen.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im September 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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