Der deutsche Heeresbericht:
Harte
Kämpfe in Flandern - Roeselare in Feindeshand
Großes
Hauptquartier, 15. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern hat der Feind seine Angriffe auf breiter Front zwischen Zarren
und der Lys wieder aufgenommen. Es gelang ihm, über unsere vordere
Stellung hinaus vorzudringen. Gegen Mittag kam der Kampf in der Linie
Kortemark-östlich von Roeselare, das nach hartem Kampf in Feindeshand
fiel, südwestlich von Isegem und nordöstlich von Menen zum Stehen.
Menen und Wervik wurden gegen starke Angriffe behauptet, Übergangsversuche
des Feindes über die Lys bei Komen vereitelt. Bei erneuten Angriffen
am Nachmittage gingen Handzame und Kortemark verloren. Starke mit Panzerwagen
geführte Angriffe beiderseits von Gits scheiterten. Zwischen Isegem
und Menen konnte der Feind am Nachmittage nur noch wenig Boden gewinnen.
Erfolgreiche Vorfeldkämpfe westlich von Lille und am Haute Deule-Kanal.
Am Selle-Abschnitt nördlich von Haussy und bei St. Souplet scheiterten
Teilangriffe des Gegners.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
In dichtem Morgennebel brach der Feind östlich von St. Quentin über
die Oise vor und faßte vorübergehend auf den Höhen südlich
von Macquigny und nördlich von Origny Fuß. Umfassend angesetzter
Gegenangriff warf ihn von den Höhen auf die Oise wieder zurück.
Heftige Teilkämpfe vor der neuen Front nördlich von Laon, westlich
der Aisne und im Aisne -Bogen südwestlich von Grandpré.
Heeresgruppe Gallwitz:
Zwischen der Aire und der Maas griff der Amerikaner mit starken Kräften
an. Schwerpunkt der Kämpfe lag östlich der Aire und beiderseits
der von Charpentry auf Bantheville führenden Straße. Die teilweise
bis zu viermal wiederholten Angriffe sind bis auf örtlichen Geländegewinn
beiderseits von Romagne gescheitert.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Auf den Höhen nordwestlich und nördlich von Nisch fanden
kleinere Kämpfe statt.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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