Der deutsche Heeresbericht:
Die
erneute englische Offensive bei Le Cateau
Großes
Hauptquartier, 24. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
In der Lys-Niederung dauern Teilkämpfe an. Südwestlich von
Deinze schlug die seit 14. Oktober täglich im Kampf bewährte
52. Reserve-Division unter Generalleutnant Waldorf erneute Angriffe des
Feindes an der Bahn Deinze-Waregem ab. Beiderseits von Vichte setzten
wir uns in vorletzter Nacht vom Gegner etwas ab und schlugen den Feind,
der gestern in der Gegend von Kattestraat angriff, zurück. Auf feindlicher
Seite haben sich belgische Landeseinwohner an diesen Kämpfen beteiligt.
Tournai und Valenciennes lagen unter englischem Feuer. Bei Tournai und
in der Schelde-Niederung erfolgreiche Vorfeldkämpfe.
Beiderseits von Solesmes und Le Cateau nahm der Engländer mit frisch
eingesetzten Divisionen auf fast 30 Kilometer breiter Front seine mit
großen Zielen angesetzten Angriffe wieder auf. Am Harpies-Grunde
ist sein erster Ansturm am frühen Morgen gescheitert. In wiederholten
Angriffen stieß er im Laufe des Tages beiderseits von Romeries bis
in Gegend von St. Martin und Salesches und mit Teilen auf Beaudignies
vor. In der Mitte der Schlachtfront brachten wir den beiderseits der Römerstraße
Le Tateau-Bavai angreifenden Feind in der Linie Poix-Bousies zum Stehen.
Südlich von Bousies haben die schon in den letzten Schlachten besonders
bewährten Radfahrertruppen weiteres Vordringen des Gegners verhindert.
Südöstlich von Le Cateau sind mehrfache Anstürme des Gegners
völlig gescheitert. Zwischen Pommereuil und Catillon kämpfende
schleswig-holsteinische, mecklenburgische, hanseatische und württembergische
Regimenter haben gegen gewaltige Übermacht ihre Stellungen behauptet.
Das Füsilier-Regiment Nr. 122 unter seinem Kommandeur, Oberst v.
Alberti, hat hier Besonderes geleistet. Südlich von Catillon blieben
die gegen den Sambre-Oise-Kanal vorbrechenden Angriffe vor diesem in unserem
Feuer liegen. Zwischen Oise und Serre zeitweilig Artilleriekampf, dem
auf dem Nordufer der Serre feindliche Angriffe folgten. Sie wurden in
unserem Feuer und durch Gegenstoß abgewiesen. Teilangriffe des Gegners
gegen den Souche-Abschnitt nördlich von Pierrepont scheiterten. Das
engbewohnte und mit Flüchtlingen angefüllte Montcornet liegt
unter starkem französischen Feuer.
Östlich der Aisne beschränkte sich der Feind gestern auf sehr
starke, durch heftiges Feuer unterstützte Teilangriffe. Bayern und
Württemberger und württembergische Pioniere haben die Höhen
nordöstlich von Vouziers gegen viermaligen Ansturm gehalten.
Östlich von Vouziers taten sich in den letzten Kämpfen Teile
der 1. Garde-Infanterie -Division unter Major Graf v. Eulenburg besonders
hervor. Zwischen Olizy und Grandpré schlugen elsaß-lothringische,
thüringische und hessische Regimenter feindliche Angriffe ab. Die
Hauptlast des Kampfes trug das Infanterie-Regiment Nr. 17, das sich wiederum
unter seinem Kommandeur, Major Stobbe, besonders bewährte. Auf beiden
Maasufern nahmen die Angriffe der Amerikaner wieder größeren
Umfang an. Aus den Wäldern von Banthéville und nördlich
von Cunel stießen sie mit starken Kräften und von Panzerwagen
begleitet gegen unsere Linien vor. Sie wurden abgewiesen und erlitten
in unserem zusammengefaßten Feuer besonders schwere Verluste. Östlich
der Maas dauerten heftige Kämpfe um die Waldhöhen beiderseits
der Straße Consenvoye-Damvillers bis zum Abend an. In hartem Kampf
und in erfolgreichen Gegenstößen warfen brandenburgische und
sächsische Bataillone den mehrfach anstürmenden Amerikaner zurück.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
In heftigen Gebirgskämpfen haben unsere Nachhuten das Beziehen
neuer Stellungen beiderseits von Paracin gesichert.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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